Entspannt lernen statt vergessen!

Foto von der Strandpromenade, blauer Himmel und Palmen

Wenn Schule Pause macht, darf Lernen leicht sein. Wie spielerisches Wiederholen in den Ferien Wunder wirkt.

Vor den Ferien sieht man auf Social Media überall Diskussionen: Lernen in den Ferien: ja oder nein? Die Meinungen gehen auseinader, und ich glaube, es ist ein Thema das viele Eltern beschäftigt. Ich möchte dazu ganz klar meine Haltung teilen: Kinder, die Lernschwierigkeiten oder sogar Lernstörungen haben, brauchen auch in den Ferien eine kontinuierliche, aber spielerische Wiederholung. Nicht, um Druck aufzubauen, sondern Gelerntes zu festigen und auch das kann Spaß machen.

Meine Erfahrung aus der Praxis

Ich arbeite jetzt schon einige Jahre als Lerntherapeutin in Spanien. Nun ist es hier so, dass die Sommerferien hier sehr lang sind (mehr als zwei Monate Ferien!!!). Das ist zum einem sehr gut, da die Schüler*innen die Möglichkeit bekommen eine wirkliche Auszeit vom Schulalltag zu nehmen und sich zu erholen. Zum anderen ist es für Eltern aber auch schwer ihre Kinder über so einen langen Zeitraum angemessen zu betreuen und zu fördern.

In den letzten Ferien habe ich mit einigen Schüler*innen kontinuierlich weitergearbeitet. Fast die ganzen Ferien über, haben wir uns im Präsenzunterricht oder auch online zur Lerntherapie getroffen, nur eine zweiwöchige Pause haben wir eingelegt. Wir haben die Lernstunden spielerisch, dynamisch und mit Bewegungseinheiten gestaltet.

Ergebnis?! Nach den Ferien konnten wir direkt anknüpfen, die Inhalte waren frisch und sie hatten sofort Erfolgserlebnisse.

Anders sieht es bei den Kindern aus, die in den Ferien nichts gemacht haben. Hier beginnt man oft wieder fast von vorne. Viele Inhalte sind vergessen, die Motivation ist geringer und die Kinder stehen vor einem Berg an Arbeit, der sie erstmal blockiert. Besonders bei Kindern mit Lernstörungen wird sichtbar, wie wichtig regelmäßige Wiederholungen sind: Es geht darum, die Verknüpfungen im Gehirn zu festigen, also die „Autobahnen“, die wir beim Lernen aufbauen. Ohne Wiederholungen werden sie schwächer und das Kind muss erneut viel Energie investieren, um wieder aufzuholen.

Was Lernen in den Ferien NICHT bedeutet

In den Ferien lernen heißt nicht: Pauken, Druck oder Frust. Ganz im Gegenteil: Es geht darum, bereits Gelerntes spielerisch und motivierend zu wiederholen. Ein, zwei Stunden pro Woche reichen völlig aus. Und ganz wichtig: Die Beziehung zwischen Kind und Lerntherapeut*in oder Lerntrainer*in sollte positiv und tragfähig sein. Denn nur so kann das Lernen Spaß machen, motivierend und entspannt sein.

Besonderheiten langer Ferien

Hier in Spanien dauern die Sommerferien mindestens neun Wochen. Das ist eine sehr lange Zeit, in der Kinder viel vergessen können. Eine kurze Pause von zwei oder drei Wochen, wie bei meinen Schüler*innen, macht kaum ein Unterschied. Aber neun Wochen sind schon herausfordern, gerade für Kinder mit Lernstörungen.

Dafür liegt auch eine große Chance darin: Entspanntes Lernen ohne Schulstress, weniger Druck, bessere Aufnahmefähigkeit und ein entspannter Zugang zu den Inhalten. Gerade weil in den Ferien weniger Druck und Stress herrschat, ist das Lernen dann oft besonders effektiv. Im entspannten Zustand lernt das Gehirn erwiesenermaßen leichter und nachhaltiger. Eine Chance, die viele Eltern noch nicht im Blick haben.

Praktische Tipps für Eltern

Eltern können ihre Kinder unterstützen, ohne dass es wie „Schule in den Ferien“ wirkt:

  • Wiederholen statt Neues lernen: Fokus auf Inhalte, die das Kind bereits kennt.
  • Alltagslernen: Buchstaben auf Schildern erkennen, kleine Rechenaufgaben im Alltag, gemeinsames Lesen, Basteln und Kochen.
  • Spiele: Gesellschaftsspiele oder Tischspiele trainieren Regeln, Abläufe, Lesen und Rechnen spielerisch.
  • Ausflüge und Gespräche: Auf spielerische Weise Themen wiederholen, reflektieren und Neues entdecken.

Das Ziel ist, das Kinder Gelerntes nicht vergessen, ohne dass Ferien, Freizeit oder Spaß verloren gehen. Einmal oder zweimal die Woche für eine Stunde Lernstoff wiederholen reicht völlig aus und schadet weder dem Spaß noch der Ferienzeit.

Fazit

Lernen in den Ferien kann entspannt, spielrisch und motivierend sein, gerade für Kinder mit Lernschwierigkeiten kann das ein großer Vorteil sein. Mit der richtigen Balance zwischen Erholung und Wiederholung, einer positiven Beziehung zur Lerntherapeutin und ein bisschen kreativer Gestaltung lassen sich Inhalte festigen und die Motivation stärken. So starten Kinder gestärkt ins neue Schuljahr, ohne dass der Spaß an den Ferien verloren geht.

Wenn du dir wünscht, dass dein Kind entspannt und spielerisch lernt, auch in den ferien, dann melde dich gerne bei mir. Ich biete Lerntherapie online an: flexibel, ortsunabhängig und individuell abgestimmt. So könnt ihr Ferien genießen und dein Kind lernt gleichzeitig in einer entspannten Athmosphäre.

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