Hausaufgaben ohne Tränen

Visualisierter Lernplan für Hausaufgaben- oder Lernzeit

So wird die Lernzeit zur Qualitytime

Liebevoll, ohne Druck und mit festen Glauben an dein Kind!

  • Dein Kind geht nicht gerne in die Schule?
  • Lernen macht ihm keinen Spaß und das schon in der ersten Klasse?
  • In alltäglichen Lernsituationen ist es schnell überfordert, zieht sich zurück und zeigt schon Vermeidungsstrategien?
  • Von Mathe, Lesen oder Schreiben möchte es überhaupt nichts hören. Die Hausaufgaben enden im Streit und in Tränen.
  • Es klagt über Bauchschmerzen und Unwohlsein.
  • Von sich selbst sagt es: „Ich sei dumm!“ „Ich kann die Aufgaben eh nicht.“
  • Und du weißt nicht mehr weiter.
  • Du fühlst dich hilflos, wütend, verzweifelt und genauso so frustriert wie dein Kind.
  • Und fragst dich:
  • Wie kommen wir da nur wieder raus?

Lern- und Hausaufgabenzeit = Stresszeit

Die Schule, das Lernen und die Hausaufgaben können ein Familienleben ganz schön auf den Kopf stellen.

  • War das immer so?
  • War das Lernpensum immer so hoch?
  • Gab es immer so viele Hausaufgaben?
  • War die Schule früher leichter?
  • Warum ist das heutzutage so kompliziert?

Ob und was sich geändert hat, kann ich nicht so ganz genau beantworten. In der Schule von heute nimmt die reine Wissensvermittlung einen Großteil der Zeit in Anspruch. Das heißt, das Wissen wird erstmal präsentiert. Und wurde es auch verstanden?

Zum Lernprozess gehört nicht nur die Wissensvermittlung, viel wichtiger ist das Wissen anzuwenden und zu üben und letztendlich zu automatisieren. Leider scheint die Übungszeit in der Schule nicht mehr auszureichen. Das Üben findet dann oft in der Hausaufgabenzeit statt. Oder die Vertiefung der Inhalte findet dann zu Hause statt.

Die Verantwortung wird auf die Familien übertragen.

Die Übungszeit ist der wirkliche Lernprozess. In dem sich aktiv mit den Themen auseinandergesetzt und angewendet wird. Dabei dürfen auch Fehler passieren, auch das gehört zum Lernen dazu. Es ist wichtig, die Fehler zu begleiten, damit es tatsächliche Lernchancen sind.

Plötzlich sitzen die Eltern zu Hause mit ihren Kindern und sind ohne pädagogische Ausbildung und ohne passenden Methoden Lernbegleiter. Sie müssen den wichtigen Prozess des Lernens übernehmen, sie eine pädagogische oder didaktische Ausbildung haben oder nicht. Und tragen dann den Frust allein.

Schule, ein sensibles Thema

Warum ist das Lernen und die Schule für viele Eltern so ein sensibles Thema? Zu viele Erwartungen und Ängste sind mit dem Thema Schule verbunden. Alle Eltern wünschen sich für ihre Kinder das Beste, dass sie es besser und einfacher haben, dass es ihnen finanziell gut geht, dass sie abgesichert sind. Mit einer guten Schulbildung könnten sie das erreichen, so die allgemeine Meinung.

Ebenso kommen die eigenen Erfahrungen wieder hoch. Wie war die eigene Schulzeit? Welche Erfahrungen hast du mit deinen Lehrern gemacht? Wie wichtig waren die Noten für deine Eltern?

Eigene Haltung reflektieren

Wichtig ist es die eigene Haltung zu hinterfragen. Wie stehe ich zum Thema Lernen, Schule und Abschluss? Was möchte ich meinem Kind vermitteln? Grundsätzlich darfst du dir deiner selbst bewusst werden und eine bewusste Haltung einnehmen.

Denn nur wenn du weißt wohin du willst und was dir wichtig ist, kannst du auch den richtigen Weg nehmen.

Auf diese Fragen antworten die Eltern ganz häufig, dass sie möchten, dass es ihren Kindern gut geht und dass sie glücklich sind. Sie möchten ihre Kinder nicht leiden sehen. Viele Eltern wünschen sich, dass der Druck und die Frustration verschwindet. Dass sich das Lernen oder die Hausaufgaben entspannt und leichter werden und vielleicht sogar auch Spaß machen.

Ich weiß noch, als mein ältester Sohn in die Schule gekommen war. Ich habe mich so auf die gemeinsame Zeit gefreut, gemeinsam etwas Neues entdecken, etwas Neues Lernen aber auch Herausforderungen meistern. Auch wir hatten Frustmomente, aber auch das ist Lernen, schwierige oder frustrierende Situationen auszuhalten und zu meistern.

Lernen ohne Druck

Also wie kann das Lernen wieder leichter werden?

Als erstes ist es notwendig, den Druck rauszunehmen. Lernen funktioniert am besten im entspannten Zustand. In einem gelösten Zustand ist unser Gehin aufnahmebereit. Das Kind muss spüren, dass es akzeptiert wird, wie es ist. Und dass es ok ist, wie es ist. Es muss sich sicher fühlen, dann kann es sich entspannen.

Eine reflektierte und entspannte Ausgangslage schaffen

Das sind schon zwei ganz wichtige Aspekte. Zum einem muss der Druck rausgenommen werden. Um mehr Leichtigkeit reinzubringen ist es wichtig, die eigene Haltung, Erwartungen zu reflektieren. Und dann darfst du für dich und dein Kind eine entspannte Atmosphäre kreieren.

Schaut erstmal, wie ist eure Ausgangslage? Wie angespannt oder entspannt ist die Situation, wenn es zu den Hausaufgaben kommt? Du kennst dein Kind am besten, wann fühlt es sich wohl und ist entspannt? Wie kannst du das bewusst herstellen, vielleicht mit Musik, einem Tanz, einem Spiel, einem Lieblingssnack, einer Entspannungs- oder Atemübung oder mit einer Geschichte.

Findet eine Routine

Findet eine Routine, einen klaren Ablauf der Lernzeit. Wenn ihr noch keine Routine habt, dann gibt euch Zeit diese zu entwickeln. Eine Routine entsteht nicht von heute auf morgen. Alles ist ein Prozess. Baut Schritt für Schritt eine Routine langsam auf. Diese Routine beginnt mit einer Lieblingsbeschäftigung, damit leichte Gefühle, wie Freude, Neugier und Mut entstehen. Ich nenne diese Gefühle auch gerne starkmacher gefühle, da in uns Kraft und Energie entstehen lassen. Besprecht bereits im Voraus den Ablauf der Routine, das gibt deinem Kind Sicherheit.

Zeitrahmen und Pausen festlegen

Legt einen Zeitrahmen fest und haltet ihn unbedingt ein. Lass dein Kind mitentscheiden: Wie lange kann es arbeiten? Wie lange kann seine Konzentration halten? Berücksichtige, dass unbedingt, dein Kind lernt auch so sich selbst besser einzuschätzen und das zahlt auf sein Selbstwert ein. Und achtet auch wirklich darauf, dass dieser Zeitrahmen eingehalten wird.

Vereinbart auch Pausenzeiten. Besprecht im voraus, wie die Pause gestaltet werden kann. Zum Beispiel mit einer Runde Seilspringen, einer Tanzeinlage und einfach einem Schluck wasser. Die Pause sollte nicht zu lang sein, ca. 2 max. 5 Minuten sonst ist es schwer wieder in den Stoff zu kommen.

Struktur der Aufgaben

Beginnt erstmal mit einfachen Aufgaben, dass erhöht Motivation. Denn wenn dein Kind merkt es schafft die Aufgabe oder sie ist nicht so schwer, gibt ihm das Energie für die weiteren Aufgaben. Wenn du beobachtest, dass die Konzentration abfällt, sprich es an ohne zu werten. Sag zum Beispiel: Ich sehe, dass fällt dir gerade schwer? oder frag nach: Kannst du dich gerade nicht konzentrieren? Dann biete ihm eine kleine Pause an. Am besten eine Atem- oder Bewegungsübung, das bringt den Kreislauf wieder in Schwung.

Wenn möglich beendet die Lernzeit auch wieder mit einer einfachen Aufgabe oder einer Aufgabe die es schon eigenständig sicher lösen kann. So gibst du deinem Kind die Möglichkeit mit einem Erfolgserlebnis abzuschließen. Das gibt wieder Mut und Energie für das nächste Mal.

Ok, immer einfache Aufgaben zuerst, große oder komplexe Aufgaben in Teilaufgaben zerlegen, also kleine Häppchen. Pausen einplanen und mit einem Erfolgserlebnis abschließen.

Lernfortschritte visualisieren

Gerade für Kinder die schon sehr entmutigt und frustriert sind, ist es hilfreich Lernfortschritte zu visualisieren. Durch die Visualisierung können Lernfortschritte aufgezeigt werden und es hilft ihnen diese auch anzuerkennen. Das ist besonders wichtig für Kinder, die schon mit viel Misserfolg zu kämpfen haben und an sich zweifeln. Einfache Visualierungstechniken können sein:

  • ein Lernplan, der abgehakt wird,
  • Post-it mit den Aufgaben, die dann immer weggeklebt oder weggeworfen werden können,
  • ein Lerntagebuch oder
  • ein persönliches Lernglas etc.

Positiver Abschluss

Beendet die Lern- oder Hausaufgaben immer postiv. Auch wenn das Lernen mal nicht so gut geklappt hat, das letzte Gefühl bleibt in Erinnerung. Ihr könnt euch auch ein Abschlussritual überlegen, vielleicht ein gemeinsames Spiel, wie Uno oder Dobble.

Wichtig ist auch gemeinsam zu reflektieren, was war schwer, was war leicht und welche Methode hat gut geklappt. Und noch wichtiger ist es, das Kind für seine Bemühungen zu loben und anzuerkennen. Vor allem wenn es sich angestrengt und den Mut hatte, sich schwierigen Aufgaben zu stellen, ist es essentiell, seine Bemühungen hervorzuheben und wertzuschätzen.

Keine elektronischen Geräte

Bitte, bitte, bitte vermeidet elektronische Geräte vor, während und nach der Lernzeit. Elektronische Geräte stimulieren die Sinneswahrnehmung in einem hohen Maße. Sehr viele Reize und Informationen prasseln dadurch auf das Gehirn ein, all diese Reize müssen verarbeitet werden. Passiert das unmittelbar um die Lernzeit herum, kann das Gelernte nicht nachhaltig abgespeichert werden.

Hat dein Kind vor der Lernzeit Medienzeit, dann ist das Gehirn noch damit beschäftigt die Informationen zu verarbeiten.

Verwendet es nach der Lernzeit digitale Medien, dann überschreiben sozusagen diese vielen Informationen das Gelernte wieder.

Denn Lernprozesse finden nicht nur während der Lernzeit statt, sondern auch im Nachhinein braucht das Gehirn noch Zeit die gelernten Inhalte zu sortieren, zu verarbeiten und abzuspeichern.

Alle Arbeitsmaterialien schon da?

Plant schon im voraus Zeit ein, alle Materialien, Hefte und Bücher vorbereitet da zu haben. Denn wenn ihr während der Lernzeit noch dies und das zusammensuchen musst, lenkt das nur ab und stört die Aufmerksamkeit. Es kann eventuell auch frustrieren, wenn notwendige Materialien nicht gefunden werden.

Eigenverantwortung = Motivationsbooster

Deinem Kind, natürlich altersentsprechend, Schritt für Schritt die Verantwortung für sein Lernen zu übergeben, zahlt langfristig auf die Motivation ein. Wie kannst du das angehen?

Lass dein Kind mitbestimmen! Ist es noch sehr jung, dann gib ihm Auswahlmöglichkeiten und reflektiert diese auch.

Ist es schon älter, dann darf es natürlich schon mehr Verantwortung übernehmen, wie zum Beispiel, mit welchem Fach es anfängt oder wann die Hausaufgabenzeit stattfindet.

Ganz wichtig, reflektiert solche Prozesse der Entscheidungsfindung. Ist durch schulische Misserfolge, das Selbstvertrauen schon angeschlagen, kann somit das Vertrauen in sich selbst wieder gestärkt werden. Und dein Kind lernt auch besser sich selbst gut einzuschätzen, was sich wiederum positiv auf das Selbstbewusstsein auswirkt.

Postives Umfeld

Schafft für euch ein förderliches und postives Umfeld. Erstens ist es wichtig, dass nicht alles deine Verantwortung ist. Auch du darfst den Druck auf dich rausnehmen.

Zweitens versuche einen positiven Kontakt oder besser noch eine tragbare Kooperation zu der Lehrer*in oder Fachlehrer*in aufzubauen. Steht im Kontakt und tauscht euch aus. Meldet den Lehrkräften zurück was gut oder noch nicht klappt. Und vor allem darfst du die Lehrkräfte auch darüber informieren, wenn die Hausaufgaben nicht ganz geschafft wurden.

Fazit

Verwandelt die Lern- oder Hausaufgabenzeit, in eine wertvolle gemeinsame Zeit. Macht daraus eine Qualitytime mit eurem Kind. Begegne entspannt und liebevoll deinem Kind, begleite es ohne Druck und vor allem glaub an dein Kind.

  • Reflektiere deine eigene Haltung
  • Nimm den Druck raus
  • Stelle eine entspannte Atmosphäre her
  • Lege Zeitrahmen und Pausen fest
  • Strukturiere die Aufgaben: von einfachen zu schwierigen Aufgaben und zerlege komplexe Aufgaben in kleine Teile
  • Visualisiere Lernfortschritte
  • Findet immer einen positiven Abschluss
  • Habt die Arbeitsmaterialien vollständig
  • Lass dein Kind Verantwortung übernehmen
  • Haltet den Kontakt zu den Lehrkräften

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